
Belegreifheizen
Wenn auf dem Boden eines Neubaus Fliesen oder Parkett verlegt werden sollen, muss dieser trocken genug sein. Um dies zu erreichen, gibt es den Vorgang des Belegreifheizens, der in der Regel 28 Tage (bei Zementestrichen) bzw. 14 Tage (bei Calciumsulfatestrichen) nach Einbau des Estrichs beginnt. Bei einer Estrichdicke von bis zu 70 mm sollte der Boden nun zwei Wochen lang beheizt werden.
Das Belegreifheizen unterscheidet sich vom vorhergehenden Funktionsheizen. Beim Funktionsheizen wird die maximale Längendehnung der Last- bzw. Wärmeverteilschicht erreicht, beim Belegreifheizen wird dem Estrich die restliche überschüssige Feuchtigkeit entzogen. Dies bedeutet, dass das Belegreifheizen anders als das Funktionsheizen zusätzlich vom Bauherren beauftragt und vergütet werden muss.
Während des gesamten Vorgangs darf die Heizung nicht abgeschaltet werden und die Vorlauftemperatur sollte immer dieselbe bleiben. Ein Zementestrich hat die Belegreife erreicht, wenn seine maximale Feuchte bei 1,8% liegt. Ein Calciumsulfatestricht darf nur noch 0,3% Restfeuchte haben. Nun wird der Abheizvorgang gestartet, der in der Regel über drei Tage andauert und bei dem die Temperatur des Estrichs langsam bis auf die Raumtemperatur herunterreduziert wird.