Feuchtigkeitsmessgerät
Ein Feuchtigkeitsmessgerät kommt dann zum Einsatz, wenn ermittelt werden soll, wie hoch der Feuchtigkeitsanteil in der Bausubstanz von Wänden, Böden und Decken ist.
Zumeist kommen folgende Geräte bei den unterschiedlichen Feuchtemessungen zum Einsatz:
Calciumcarbid-Messung: Hier wird eine Stahlflasche mit Manometer genutzt, in der eine Probe der betroffenen Bausubstanz mit Calciumcarbid gemischt wird. Vier der Flasche hinzugefügte Stahlkugeln unterstützen beim Schütteln den Mischprozess. Anschließend kann auf dem Manometer der durch die Reaktion entstandene Druck im Gefäß abgelesen und anhand einer Messtabelle der Feuchtewert des Materials errechnet werden.
Dielektrische oder kapazitive Messung, auch Streufeldverfahren genannt: Bei dieser Messung wird einem herkömmlichen Feuchtemessgerät eine Messkugel angefügt. Diese bildet im ihrem Umfeld ein Spannungsfeld, dass den Feuchtewert eines Materials widergibt, wenn man die Kugel nah genug daran hält. Die Ergebnisse dieser Messung sind allerdings eher vage, weshalb dieses Messgerät eher zur ersten groben Orientierung eingesetzt wird.
Widerstandsmessung oder Leitfähigkeitsmessung: Auch hier kommt ein gebräuchliches Feuchtemessgerät zum Einsatz, dem der entsprechende Aufsatz angefügt wird. In diesem Fall ist es ein Kabel, an dessen Ende zwei Elektroden angebracht sind. Diese werden in das betreffende Material gestoßen und messen dann die Leitfähigkeit der Bausubstanz, aus der wiederum ihre Feuchtigkeit abgeleitet und als Wert auf dem Display des Geräts angegeben wird.
Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Bei jeder Feuchtigkeitsmessung sollte auch ein Thermohygrometer zum Einsatz kommen. Es wird genutzt, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu messen. Wenn zum Beispiel unter einer Badewanne eine Leckage vermutet wird, sollte im betreffenden Hohlraum eine Messung der Luftfeuchtigkeit vorgenommen werden. Beim Vergleich dieser Werte mit dem allgemeinen Raumklima kann dann schnell festgestellt werden, ob der Feuchtewert der Luft unter der Badewanne bedeutend höher ist als in der restlichen Raumluft. Auch die Raumtemperatur muss hierbei immer miteinbezogen werden, da bekanntermaßen warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte und somit eine direkte Wechselwirkung zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit besteht.