BEHEIZUNG AUF DEM BAU
Jeder Bauherr weiß, dass ein Neubau sehr viel Geld verschlingt und der Zeitplan eingehalten werden solte. Damit Ihre Baustelle nicht aufgrund von Frost und Kälte ruhen muss und es zu Verzögerungen kommt, informieren Sie sich noch vor Beginn der Heizsaison über eine Beheizung auf dem Bau. Hier teilen wir unser Wissen rund um die Baubeheizung und beantworten die häufigsten Fragen:
Welchen Zweck erfüllt die Baubeheizung?
Die Baubeheizung erfüllt mehrere Aufgaben. Bei kalten Außentemperaturen wärmen Bauheizer das Personal auf der Baustelle und sichern damit die Produktivität. Bauheizungen werden aber auch zum Frostschutz, zur Bautrocknung oder in Notfällen eingesetzt. Ein Notfall besteht zum Beispiel dann, wenn die stationäre Heizungsanlage im Gebäude ausfällt.
Worin besteht der Unterschied zwischen direkten und indirekten Heizgeräten?
Direkte Heizgeräte geben ihre Abgase mit dem Warmluftstrom an die Umgebung ab. Indirekte Heizer verfügen dagegen über eine separate Abgasführung. Die Bezeichnungen direkt / indirekt fallen daher bei Geräten, welche Treibstoff verbrennen. In diesem Zusammenhang ist also meistens von Ölheizkanonen oder Gasheizstrahlern die Rede.
Wichtig: Direktheizer eignen sich wegen der Abgase nur bedingt in geschlossenen Räumen. Halten sich Personen im Raum auf muss eine gute Belüftung gewährleistet werden. Zur Bautrocknung taugen Direktheizer sogar gar nicht, da pro Liter Brennstoff zusätzlich 0,8 kg Wasserdampf in die Luft gelangen.
Welche Kosten entstehen bei der Baubeheizung?
In erster Linie entstehen Mietkosten für die gemieteten Bauheizungen beziehungsweise Kosten für die beauftragte Fachfirma. Während des Heizbetriebs fallen zusätzlich Stromkosten an. Auch der Kraftstoff (Heizöl, Methanol oder HVO) muss in der Regel einkalkuliert werden.
Wonach richtet sich die benötigte Heizleistung?
Zur Berechnung der benötigten Heizleistung werden das Raumvolumen (m³), die gewünschte Temperaturdifferenz (°C) sowie die Isolation des Gebäudes (U) herangezogen. Als Ergebnis ergibt sich ein Wert in kcal, der zur Heizleistung in kW umgerechnet wird.
Formel: Raumvolumen x U-Wert x Temperaturdifferenz = Heizleistung in kcal
Umrechnungsfaktor: 1 kcal = 1,16 Watt
Durchschnittliche U-Werte:
- sehr gute Dämmung (Passivenergiehaus): U = 0,2 W/m²K
- gute Dämmung (Niedrigenergiehaus): U = 0,5 W/m²K
- passable Dämmung (Gebäude ab Baujahr 1984): U = 1,2 W/m²K
- durchschnittliche Dämmung (Gebäude ab Baujahr 1975): U = 2,2 W/m²K
- schlechte Dämmung: U = 3,0 W/m²K
- keine oder fast keine Dämmung: U = 4,0 W/m²K