In Gedenken an Artur Matter †20.02.2025
16.04.2025
Artur Matter wurde als erstes Kind der Eheleute Karl und Frieda Matter in dem idyllischen Dorf Unterkessach geboren. Nach ihm kamen Gerhard und Erich auf die Welt. Als Artur acht Jahre alt war, musste sein Vater im Februar 1945 in den Krieg. Drei Monate später starb er. Der Verlust des Vaters und die harte Arbeit in der Landwirtschaft haben das Familienleben sehr geprägt. Doch zog seine Mutter viel Kraft aus ihrer Gottesbeziehung und zeigte dadurch ihren Kindern, was gelebtes Gottvertrauen ist. Er wuchs auf dem Bauernhof inmitten einer großen Verwandtschaft auf, auf dem er sich immer wohl fühlte.
Mit zwölf Jahren übergab er sein Leben Jesus Christus. Das war richtungweisend für sein ganzes Leben. Die Arbeit in der Landwirtschaft hat ihm von Jugend an viel Freude bereitet, deshalb erlernte er den Beruf als Landwirt. Da er der älteste Sohn war, dachte er, er sollte den elterlichen Betrieb übernehmen. Doch nach der Lehre zeigte Gott ihm einen anderen Weg. Er führte ihn nach Echterdingen zu seiner Luise. Er war sich sicher, dass das für ihn die richtige Frau sei. So haben sie nach einem halben Jahr geheiratet. Der Schwiegervater war ein frommer und sehr guter Landwirt, von dem er noch viel lernen konnte. Die Schweigermutter starb zwei Jahre nach der Hochzeit an Krebs. Dies war für Luise sehr schmerzlich, auch weil ihre Mutter lange pflegebedürftig war.
Artur und Luise wurden vier Kinder geschenkt: Karl, Ruth, Elisabeth und Hanna. Die ersten 8 Ehejahre waren für sie sehr schwer. Vier Kinder, früher Tod von Luises Mutter, die Landwirtschaft und das Bauen haben ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder durfte die Familie Gottes Hilfe erfahren. Jeden Sonntag gingen die Eheleute in die Kirche und montags in die Liebenzeller Gemeinschaft. Artur nahm bis zum Schluss an der Männergebetsstunde teil.
Ein schwerer Unfall und mancher Krankenhausaufenthalt gaben ihm immer wieder Zeit, um über das Leben nachzudenken. Als er im Krankenhaus einmal nicht mehr weiterwusste, sagte Gott ganz deutlich zu ihm: „Du wirst wieder gesund werden. Sage das weiter, was du mit mir erlebt hast.“ Obwohl der Arzt ihm sagte, er könne die Landwirtschaft nicht fortführen, wurde dies durch Gottes Fügung doch möglich.
Durch Hilfstransporte nach Rumänien hat er eine Landwirtschaft dort begonnen. Da die Landwirtschaft hauptberuflich nicht mehr möglich war, wurde 1976 die Bautrocknung begonnen und die Landwirtschaft nach und nach aufgegeben.
Artur freute sich, dass Karl die Bautrocknung übernahm. Er meinte, dass sein Sohn es besser könne als er. Es war schön für ihn, dass Ruth einige Jahre das Büro der Bautrocknung übernahm und in Echterdingen wohnen blieb. Artur war auch dankbar, dass anschließend Elisabeth Ruths Stelle einnahm und daraufhin zur Liebenzeller Mission ging. Hanna ging nach einer Lehre in die Bibelschule nach Aidlingen und dann mit ihrer Familie nach Paraguay. Artur freute sich, dass er mit Luise sowohl Hanna mit ihrer Familie in Paraguay, als auch Elisabeth in Spanien besuchen konnte.
Als Artur auf sein Leben zurückblickte, konnte er sagen:
„Seit der Jugend ersten Jahre, hast du treulich mich geführt.
O wie oft hab ich erfahren, wie dein Vaterherz gerührt,-
Hilfe mir und Rettung sandte, wenn mein Fleh'n zu dir sich wandte.
Deiner Führung folg ich still, wie du willst, nicht wie ich will."
Trauerfeier in der Stephanuskirche in Echterdingen:
Stimmen zu Artur:
„Als ich unseren Artur vor ca. 14 Jahren kennengelernt habe, wurde er mir sofort ein sehr guter Sen. Chef und Freund. Seine Art war immer freundlich, großzügig und zuvorkommend. Auch im Glauben er hat mich stets gestärkt: Wenn wir zusammen mit dem Auto unterwegs waren und Baustellenbesichtigungen mit Angeboten machten, haben wir oft zusammen gebetet. Ich habe viel von ihm gelernt, vor allem Gottvertrauen in jeder Lage, egal ob die Ernte gut oder schlecht ausfällt.
Mit Artur verbinde ich auch seinen unermüdlichen Einsatz im LKW, natürlich immer mit Coca-Cola kreuz und quer durch Deutschland zu jederzeit bis ins hohe Alter. Wenn er zurückkam, sagte er: „Kann ich noch etwas machen?“ Dankbar schaue ich auf den Artur und seine Luise zurück.
Nun darf er sehen, was er geglaubt hat: Jesus unseren Heiland und Retter. Er ist nicht weg, sondern vorausgegangen.“ Bernhard
„Lieber Artur, wenn wir an dich denken, wird uns warm ums Herz.
Immer wieder erinnern wir uns gern daran, wie du mit deinem LKW nach Zwochau einfuhrst – zu jeder Jahreszeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Stets mit einem Lächeln im Gesicht, einer herzlichen Umarmung im Gepäck und deinem Übernachtungskörbchen in der Hand. Am Morgen darauf brühten wir dir nur allzu gern mit einem Plausch deinen Tee auf – diese Momente werden wir nie vergessen! Deine Herzlichkeit, deine Freude und dein unermüdlicher Einsatz bleiben für immer in unseren Herzen.
Danke, dass du den Mut hattest, als junger Mann die Bautrocknung matter zu gründen. Ohne dich wären wir heute nicht dort, wo wir sind. Dein Engagement und dein Unternehmergeist haben Spuren hinterlassen, die weit über dein Leben hinausreichen.
Nun wünschen wir dir eine zauberhafte Wiedervereinigung mit deiner geliebten Luise. Solange wir hier auf Erden sind, werden wir mit einem Lächeln im Gesicht in den Himmel schauen und an euch denken.
In diesem Sinne - wir sehen uns wieder!
Dein Regio-Ost Team“
„Wenn ich etwas zu Artur schreibe, dann denke ich an das Lied von Andi Weiss. Artur hat auf seinem letzten öffentlichen Auftritt bei der Weihnachtsfeier etwas getan, was mich tief beeindruckt hat. Er hat sich öffentlich bei denen entschuldigt, die er verletzt hat.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ihm ernst damit war. In der Stille und allein hat er mit mir alles bereinigt, was zwischen uns stand. Hier ist er mir persönlich zum Vorbild geworden. Möge er uns an diesem Punkt und an seinem Engagement für die Bautrocknung matter im Gedächtnis bleiben.“ Michael
„Artur war immer gut gelaunt und super zuvorkommend. Schön zu sehen war, dass er sich trotz seinem hohen Alter immer für die Firma engagierte und nie locker gelassen hat Neues zu lernen.“ Sarina
„Ich kenne neben Luise Matter niemanden, der der Bautrocknung über Jahrzehnte lang so bedingungslos gedient hat. Nach Arturs Rückzug aus dem operativen Tagesgeschäft hat er uns weiterhin täglich unterstützt. Seine Stärke war mir immer ein Vorbild und seine Freude an langen LKW-Fahrten durch das gesamte Bundesgebiet bis ins hohe Alter galt meiner Bewunderung. Du hast tiefe Spuren bei uns hinterlassen und ich bin sehr dankbar für Dein Wirken, Deine Fürsorge, für die regelmäßigen Gespräche und für die knapp 19 Jahre, die wir gemeinsam bei matter gegangen sind. Selbst als Deine Kräfte langsam schwanden, hast Du dich voller Stärke vor uns gestellt, berichtet und uns daran teilhaben lassen. Du wirst immer ein Teil von matter bleiben. In tiefer Dankbarkeit, Yvonne“
„Für mich war es immer eine Freude, wenn Artur in Dortmund war. Er hat uns oft Geräte gebracht, die wir brauchten. Es war für ihn selbstverständlich, da zu helfen, wo er gebraucht wurde. In der letzten Zeit hat er immer im Gästezimmer übernachtet. Morgens kam er dann runter und wir haben uns gut unterhalten. Er sagte, er könne hier immer gut schlafen. Ich habe ihm einen Tee gekocht und er war zufrieden. Artur war ein Mensch, der es verstanden hat, die richten Worte an der richtigen Stelle zu finden. Er machte auf mich einen zufriedenen Eindruck – das und auch viel Herzlichkeit hat er ausgestrahlt.“ Gudrun
„Für mich war Artur ein wertvolles, authentisches Vorbild.
Sein sanftmütiges und freundliches Sein war eine Bereicherung.
Ein gutes Miteinander war ihm wichtig und er achtete den anderen stets höher als sich selbst.
Bis ins hohe Alter war er ein tüchtiger und zuversichtlicher Mann mit einem tiefen Glauben an Jesus.
Ich bin dankbar für sein Prägen. Er wird fehlen.“ Selina
„Artur war für mich ein sehr wertvoller Mensch, der immer wieder ins Büro kam, um „Grüß Gott“ zu sagen. Oft hat er dann kurz erzählt, was er vorhat, und ging dann mit einem freundlichen Wort seinen Weg. Gute Beziehungen hat er für wichtig erachtet und dies auch immer angestrebt und vorgelebt. Sein Glauben an Jesus war eine große Stütze und Halt und seine Hingabe an Jesus fand ich bemerkenswert.
Er hatte ein großes Herz - vor allem auch für die Schwachen und Armen - und half treu und hingebungsvoll bis zum Ende seines Lebens bei der Verteilung der Alt-Kleider für Hilfsfahrten. Nun ist er bei Jesus und seiner Luise - er hat das Ziel erreicht. Das freut mich für ihn!“ Simone
„Auf Artur konnte man sich immer verlassen, er war immer zur Stelle, wenn jemand Hilfe brauchte, ob privat oder geschäftlich. Er hinterlässt eine riesengroße Lücke mit seiner großzügigen, wohlwollenden und immer freundlichen Art. Er fehlt schon jetzt und ich werde immer mit einem Lächeln an Artur zurückdenken.“ Daniela
