Polystyrol

Allgemein: Polystyrol (Kurzzeichen PS) findet in vielen Bereichen eine Verwendung, es ist von der Verpackung bis zum Baustoff im Einsatz, hier vorrangig Expandiertes Polystyrol (EPS) und Extrudiertes Polystyrol (XPS).

Herstellung: Polystyrol ist ein Produkt der Petrochemischen Industrie, es wird durch die Polymerisation von Styrol gewonnen.

Eigenschaften: Im Regelfall hat EPS als Styropor eine weitestgehend weiße Färbung und es lassen sich augenscheinlich die ineinander gefügten EPS-Körner erkennen. EPS lässt sich im Allgemeinen mit durchschnittlichem Kraftaufwand zerbröseln. Es ist nicht brennbar sowie verrottungsstabil, jedoch zersetzt es sich unter längerem Einfluss von UV Licht. PS ist wasserresistent.

Eine weitere Variante des PS ist XPS. Im Gegensatz zum EPS ist dieses eingefärbt, sowie wesentlich fester und stabiler bei mechanischer Beanspruchung, die Oberfläche ist geschlossen porig. Die Produktbezeichnungen enden meist auf „DUR“. Grundsätzlich hat es dennoch dieselben Eigenschaften wie EPS. Es kann unter bestimmten Umständen Wasser aufnehmen.

Für EPS-Dämmstoffe gelten die Anforderungen der EN 13163, für XPS-Dämmstoffe jene der EN 13164.


EPS/XPS als Baustoff:
Umgangssprachlich wird hier EPS als Styropor bezeichnet. Es ist im Regelfall als Dämmstoff gegen Wärmeverlust und Schall im Einsatz, beispielsweise in WDVS Anwendungen und in Bodenaufbauten so wie bei Fachdächern. Meist tritt EPS hier als reines Plattenmaterial auf, ebenfalls kann es als Verbund mit anderen Baustoffen Verwendung finden, z.B. als Tackerplatte für Warmwasser-Fußbodenheizungen oder auch als Gipskartonverbundplatte. Durch Einflussnahme im Produktionsprozess lassen sich verschiedene baustoffliche Eigenschaften ausbilden. Diese lassen sich jedoch nur unter Laborbedingungen präzise bestimmen. Ebenfalls kann das Herstellerdatenblatt Auskunft über die Eigenschaften geben.

EPS im Bezug auf Wasserschäden: EPS wird seit den 1970er-Jahren wie bereits beschrieben in Bodenaufbauten als Estrich-Dämmschicht eingesetzt. Im Falle eines Wasserschadens ist EPS für eine Trocknung hervorragend geeignet.

XPS dient ebenfalls als Dämmstoff mit ähnlichen Anwendungen wie EPS. XPS wird gerade im Bodenbereich vorzugweise dort verwendet, wo hohe Verkehrslasten zu erwarten sind, da es eine größere Tragkraft als EPS hat. Bei Wasserschäden lässt sich XPS ebenfalls trocknen, jedoch kann es bei Estrich-Dämmschichttrocknungen zu Erschwernissen kommen, da sich aufgrund der Materialeigenschaften die Luftströmung schlechter durchsetzt. Sollte das XPS bereits voll mit Wasser durchzogen sein, verspricht eine Trocknung hier keinen Erfolg.

Schimmel: Beide Baustoffe sind schimmelresistent, es erfolgt bei einem Befall keine Zersetzung. In Verbindung mit einer hohen Luftfeuchte oder einem Wasserschaden ist jedoch gerade in Estrich-Dämmschichten ein Befall möglich, z.B. durch Fremdstoffeintrag oder einer Verschmutzung beim Einbau.